08.06.2023

Glückwunsch an unsere Vizelandesmeisterinnen im Fußball der WK2!


Foto: Schulförderverein

Am Donnerstag, den 08.06.2023 fand das Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ im Fußball der Mädchen in Jena statt. Daran nahm auch die Herzog Bernhard-Schule Römhild erfolgreich teil. Nach einer mehr als gelungenen Saison im Basketball wollten die Mädchen der WK II auch ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen. Mit nur einer Niederlage gegen den späteren Sieger „Sportgymnasium Jena“ konnte der 2. Platz erreicht werden vor dem Albert-Schweitzer-Gymnasium Ruhla, dem Prof. Hofmann Gymnasium Kölleda und der Regelschule Oppurg.

 

14.06.2023

„Weg des Gedenkens“ oder „Weg des Vergessens“?


Bilder: Schulförderverein

Die Klasse 9a der Herzog Bernhard-Schule, staatliche Regelschule Römhild, hat am
Mittwoch den 14.06.2023 einen Unterrichtsgang im Rahmen des Geschichtsunterrichts
zum Thema „Leben in der NS – Diktatur“ am Beispiel des Arbeitserziehungslagers am
Großen Gleichberg durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Römhild ist es seit vielen Jahren Tradition, einen Beitrag
zur Pflege der Gedenkstätte, die schon seit den 1980er Jahren besteht, zu leisten. Dabei
werden der Weg und die beiden Waldfriedhöfe wieder in eine für die Öffentlichkeit
begehbare Lage versetzt.
Nach einer Einführung in die Geschichte des Lagers durch den Ortschronisten der Stadt
Römhild, Herrn Ralf-Rainer König, wurden die Schüler in Gruppen eingeteilt. Jede
Arbeitsgemeinschaft bekam einen bestimmten Abschnitt des Gedenkwegs mit konkreten
Arbeiten zugeteilt. So wurden Mäharbeiten, Laubrechen, Grünschnitte und Säuberungen
u.a. an den beiden Friedhöfen vor Ort, dem Sandstollen und dem Weg an sich
durchgeführt. Die benötigten Arbeitsgeräte sowie tatkräftige Unterstützung erhielten die
Jugendlichen von den Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt Römhild.
Die Stadtverwaltung Römhild sponserte im Anschluss des Arbeitseinsatzes Getränke und
einen kleinen Snack zum Mittagessen.
Gerade in der heutigen Zeit soll den Schülerinnen und Schüler durch das Kennenlernen
des ehemaligen Arbeitserziehungslagers die Zeit des Nationalsozialismus in ihrer
Heimatregion nähergebracht werden und ein Bewusstsein für die deutsche Geschichte
geschaffen werden. Die Erinnerungskultur als gemeinschaftliches Wissen der
Vergangenheit ist eine wichtige Rolle für die Gesellschaft. Heißt also, dass wir uns an die
Geschichte unseres Landes erinnern und daraus für unsere Zukunft lernen.
Die Auseinandersetzung und Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus, das
vermutlich dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, ist am bedeutendsten für unsere
deutsche Gesellschaft. Am 27.01. ist der Jahrestag, an dem wir dem Holocaust gedenken,
also den über 6 Millionen Juden und den vielen anderen Opfern der systematischen
Ermordung während der nationalsozialistischen Herrschaft. Der 27.01. wurde als
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust gewählt, weil es den
sowjetischen Truppen an diesem Tag im Jahr 1945 gelang, das größte Konzentrations und
Vernichtungslager Auschwitz zu befreien. Der Völkermord an den europäischen
Juden nimmt an diesem Gedenktag, aufgrund seines Ziels, der Auslöschung des gesamten
jüdischen Volkes, eine besondere Stellung ein. Doch auch weiteren Opfergruppen wie u.a.
Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und Sinti und Roma wird an diesem Tag
gedacht.
Wir erinnern uns bis heute an die NS-Zeit und ihre schrecklichen Verbrechen. Ereignisse
wie diese bleiben bis heute in unseren Köpfen und zeugen von einem widerwärtigen
Umgang mit marginalisierten Gruppen. Erinnerungskultur bedeutet mehr als das
ritualisierte Gedenken an einem bestimmten Tag. Es bedeutet, dass wir uns auch darüber
hinaus aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Heute können wir daraus lernen
und uns für diese Gruppen stark machen, um sie als Teil der Gesellschaft einzubinden.
Insbesondere jungen Menschen profitieren von der Auseinandersetzung mit unserer
Geschichte und dem Gedenken an ihre traurigen und schockierenden Seiten. Wir können
daraus lernen, unsere heutige Gesellschaft inklusiver und friedvoller zu gestalten und uns
und unsere Mitmenschen zu achten und zu schützen. Die Rechte, die wir genießen und
nicht mehr missen wollen, haben frühere Generationen stark erkämpft. Wir tragen alle
dazu bei, unser Land und unsere Geschichte fortzuführen. Auch wenn wir bestimmte
geschichtliche Abschnitte unserer Gesellschaft nicht mit eigenen Augen gesehen haben,
bekommen wir diese heute noch sehr präsenten Ereignisse mit und sehen, welche
Auswirkungen unsere Geschichte bis heute hat. Sie sind präsent, weil wir weiterhin aktiv
gedenken und erinnern. Es ist eine Pflicht unserer Generation.

Marion Prager, Geschichtslehrerin der Herzog Bernhard-Schule Römhild