10.03.2023

Ausstellungseröffnung „Im Auge des Betrachters“

„Am besten gefällt mir der Vogel links oben“, „Ja, die Spinne fand ich auch spannend!“, „Mir gefällt das mit der Schnecke“, diese Antworten bekam man am vergangenen Freitagabend in der HBS bei einer ungewöhnlichen Veranstaltung, die der Schulleiter Herr Schellenberger als „Weltpremiere“ eröffnete. Dabei ging es keineswegs um eine naturwissenschaftliche Ausstellung, die in der großen Aula der Herzog-Bernhard-Schule gastiert, sondern – und das freut den Schulleiter besonders – eine Aktion aus dem Fachbereich Kunst.

Tizian Schmidt (9a) und Frau Schmidt-Horvath haben eine Foto-Ausstellung auf die Beine gestellt, bei der private Aufnahmen, die in den vergangenen 2 Jahren entstanden sind und nun einer zugegebenermaßen noch recht überschaubaren Gruppe vorgestellt wurden. Die Fotografien werden nun unter dem Titel „Im Auge des Betrachters“ einer Öffentlichkeit präsentiert, die darin, wie Tizian Schmidt sagte, die Faszination unserer Natur sehen sollen. Einige Bilder seien direkt vor der Haustür entstanden, andere bei seinen Streifzügen durch die thüringische Landschaft.

„Ich habe die Aufnahmen gesehen – und war sofort begeistert“, meinte Frau Schmidt-Horvath, die Tizian mit seinem Können genauso beeindruckte, wie die ersten Besucher der Ausstellung. Diese wird wohl noch einige Zeit zu sehen sein, was die Möglichkeit eröffnet, sich selbst von Tizians Talent zu überzeugen. 

Seinem Vorbild, dem Meeresbiologen, Fotografen und Umweltschützer Robert Marc Lehmann ist er jetzt jedenfalls einen Schritt nähergekommen, der seit 2019 mit dem Verein „Mission Erde e.V.“ das Umweltbewusstsein stärken möchte. Genau wie Lehmann arbeitet Tizian mit der Fotografie als Mittel und Medium, bei dem Tiere, die normalerweise kaum bemerkt werden, ins Zentrum der Betrachtung gerückt werden.

Es bleibt zu hoffen, dass seine Arbeit Früchte trägt. Wir an der HBS danken Tizian für die tollen und gelungenen Aufnahmen und laden alle Interessenten ein, die Ausstellung in der Aula zu besuchen.

13.03.2023

Klasse 6 Wandertag nach Suhl


Foto: Schulförderverein

Im 5. Schuljahr hatte sich die Klasse 5b beim Stundenlauf mächtig ins Zeug gelegt und sich mit ihrer sportlichen Leistung einen zusätzlichen Wandertag erarbeitet. Schnell war klar, dass dieser natürlich auch etwas mit Sport zu tun haben sollte. Im Klassenrat wurde rege über mögliche Ausflugziele diskutiert. Nachdem ein Schwimmbadbesuch aus organisatorischen Gründen nicht ermöglicht werden konnte, einigte man sich schlussendlich auf den Besuch der Lasertaghalle in Suhl.

Taktisches Vorgehen und Teamgeist wurde bei der modernen Variante des Spiels „Fangen und Verstecken“ oder „Räuber und Gendarm“ von der 6. Klasse gefordert. In vier Gruppen traten 22 Schüler gegeneinander an. Um am Lasertag-Spiel teilzunehmen, bekam jeder eine Lasertag-Weste. Begegneten sich Spieler konkurrierender Teams, konnten sie diesen „taggen“. Hierbei deaktivierten sie mit einem Infrarotmarkierer die Lasertag-Weste des anderen Spielers. Der so getaggte Spieler konnte daraufhin für sechs Sekunden nicht weiter ins Spielgeschehen eingreifen und erhielt so genügend Zeit, sich innerhalb der Spielfläche zu verstecken. Anschließend ging das Lasertag-Spiel automatisch für diesen Spieler weiter. Gewonnen hatte das Team mit dem höchsten Punktestand. Diesen zu erlangen war in der dunklen und abstrakt gestalteten Lasertag-Arena auf zwei Ebenen allerdings gar nicht so einfach. Die versteckten „Special Targets“, welche für Zusatzpunkte sorgten sowie der Nervenkitzel in der Verstecksituation machte diesen Klassenausflug zu einem besonderen Erlebnis. Äußerungen wie „Noch nie in meinem Leben bin ich so gerannt!“ und „Das war richtig cool. Da müssen wir unbedingt nochmal hin.“ waren in der Auswertung keine Seltenheit.

Im Anschluss hatten die Schüler noch Zeit für einen Bummel durch die Geschäfte der Stadt Suhl. Pünktlich zu den Heimbussen fand sich die Klasse 6 dann wieder an der Schule in Römhild ein.

 

26.03.2023

KulTour am Sonntagabend. Die 10te und das epische Theater


Foto: Schulförderverein

Durchhaltevermögen. Das ist es, was die 23 Schüler und Schülerinnen des 10. Jahrgangs am vergangenen Sonntag bewiesen haben, als es nach der gut dreistündigen Vorstellung darum ging, die Schauspieler zu entlohnen. Minutenlang beklatschten wir Polly, Lucy, Captain Macheathe, selbst den unsympathischen Jonathan Peachum – bzw. die Schauspieler, denn wie sagt das alte Sprichwort: der Applaus ist das Brot des Künstlers. Verdient hatten sie es allemal.

Doch der Reihe nach. Was zunächst als fixe Idee im Deutschunterricht begonnen hatte, wurde schnell zu einem ausgefeilten Plan – der im Laufe der Erarbeitung zugegebenermaßen noch einige Korrekturen erhielt, in seinem wesentlichsten Aspekt aber unverändert blieb: Wir fahren nach Meiningen ins Theater! Damit lebte in diesem Schuljahr eine auch durch die Corona-Pandemie auf Eis gelegte Tradition in der Herzog Bernhard Schule auf – endlich kam es wieder zu einer Theaterfahrt und man könnte fast sagen: zu einem Familienfest, denn immerhin ist Bernhard III (Patron unserer Schule) auch Sohn von Georg II (Gründer des Meininger Theaters).

Auf dem Spielplan stand Berthold Brechts „Dreigroschenoper“, sein vielleicht berühmtestes Stück, dessen Klassiker „Und der Haifisch, der hat Zähne“ (die Moritat von Mackie Messer) auch beim Nachhauseweg noch im Ohr verblieb. Die darin enthaltene Gesellschafts- und Menschenkritik ist nach wie vor leider gültig. Immer noch gilt, was Jonathan Peachum als Bettlerkönig von London seiner Familie predigt: Der Mensch ist arm, die Welt ist schlecht – da hat er eben einfach Recht. Und das, wo zwischen dem Erscheinen der Oper 1928 und seiner Aufführung 2023 fast 100 Jahre Zeitgeschichte vergangen sind. Sofort tauchen in den Köpfen Assoziationen auf – die Ausbeutung der Drittweltländer, das Gefälle zwischen Arm und Reich und nicht zuletzt der Wunsch der Frauen, auch mal das Ruder zu übernehmen, wie Polly als Mrs. Macheathe und Herrin über Münzen-Mathias, Trauerweiden-Walter und Hakenfinger-Jakob, kurz der Räuberbande von Mackie Messer.

Inhaltlich, das zeigten die Zwischendurch-und-Nachgespräche, gab es Konsens: alles gut. Nur am Schluss, also nach der Hochzeit von Polly (geb. Peachum) mit dem Erzfeind des Vaters, nach dessen Intrige gegen seinen Schwiegersohn zwecks Annullierung der Ehe, der zweifachen Verhaftung von Mackie mit zwischenzeitlicher Flucht (in die Arme von Jenny), Verrat von Mackie an Polly und Lucy, von Jenny an Mackie – also kurz gesagt, nach ziemlich viel Wirrwarr, da waren sich die Schüler recht einig, war das Ende doof. Statt der gerechten Strafe zugeführt zu werden hatte sich Brecht für ein utopisches (weil mildes) Urteil im Falle Mackie Messer entschieden – und damit streng genommen für die Menschlichkeit. Aber, das meinten die Jungs, Regeln müssten eben eingehalten werden. Wir sind gespannt, ob diese Sicht auch innerhalb unserer Schule durchgezogen werden darf.

In keinster Weise beanstandet werden musste das Verhalten unserer Schüler. Sie hatten sich für ihren Besuch in Schale geworfen und hätten in jedem Fall den Preis für die bestangezogenste Schulklasse gewonnen – die Jungs im feinen Zwirn, die Mädels in schickem Kleid, es war auch für die begleitenden Erwachsenen eine Freude und Ehre, Betreuer und Lehrer von solchen Schülern zu sein.

In der Hoffnung, dass wir nun öfter Gäste im hohen Haus sind, bedanken wir uns bei Frau Peter für die schnelle Hilfe bei der Umsetzung unserer Idee, bei Frau Pager und Herrn Schrepfer für ihre Begleitung, Herrn Schneidmadel für die obligatorische Pausenverpflegung, und den Schauspielern am Meininger Staatstheater für eine wirklich grandiose und beeindruckende Darstellung.