04.11.2024
Klassen 6ab im Staatstheater Meiningen
„Und was soll ich dich lehren? Das Müllern- oder auch alles andere?“, so fragt der dunkle Meister den Betteljungen Krabat, als er ihn in seine Mühle aufnimmt. „Das andere auch“, antwortet dieser und schon ist man in den Bann der spannenden, manchmal gruseligen Handlung des vielleicht wertvollsten Jugendbuchs Otfried Preußlers gezogen. Die Liebe, die Freundschaft und sein Mut retten Krabat aus den Fängen und Verlockungen der Schwarzen Magie.
Viele Schülergenerationen haben den Roman seitdem im Deutschunterricht gelesen, so auch die 6. Jahrgangsstufe der Herzog-Bernhard Schule Römhild, die am Montagmorgen (04.11.2024) die Umsetzung von Dietmar Horcicka und den Puppenspielern Christine Müller und Sebastian Putz im Staatstheater Meiningen bestaunen durften.
Die beiden Puppenspieler sind auf der Bühne sichtbar, was die jugendlichen Zuschauer nur zu Beginn irritiert, später, so bekunden sie auf Nachfrage, „hat man sich daran gewöhnt“. Das nuancenreiche Spiel, die Ruhe und Langsamkeit der stimmungsvollen Bilder sowie die passend gewählte Musik setzen den geheimnisvollen Krabatstoff faszinierend um. Die Sechstklässler waren 90 Minuten lang aufmerksam und konzentriert, obwohl die Aufführung sicherlich nicht ihren Sehgewohnheiten entsprach. Ihr Beifall und ihre zahlreichen Fragen und Gespräche über das Puppenspiel im Anschluss zeigen jedoch, dass es sich lohnt und sogar wichtig ist, solche Klassiker im Unterricht zu lesen und durch eine gemeinsame Theaterfahrt zu vertiefen.
Quelle: Schulförderverein (alle Bilder)
12.11.2024
Scherben bringen Glück – eine Projektreihe zum Töpferhandwerk in Römhild
Im August bis November 2024 setzte sich die 8. Klasse der Herzog Bernhard-Schule Römhild mit der langen Tradition des Töpferhandwerks in der Keramikstadt Römhild auseinander. Dabei wurden die Schüler und Schülerinnen selbst kreativ und stellten eigene Keramiken her.
„Scherben bringen Glück“ lautete der Projekttitel des vom Museum Schloss Glücksburg initiierten Projektes und bezog sich damit auf einen der Sammlungsschwerpunkte im Museum: Das Römhilder Töpferhandwerk mit Einblick in den Töpferhof Gramann als eine der ältesten Keramikmanufakturen in Römhild.
Wie aus einem Klumpen Ton ein fertig glasiertes Objekt wurde, erfuhren die Jugendlichen von Beginn an. Dafür lernten sie Ende August 2024 im Museum Schloss Glücksburg die verschiedenen Techniken zur Herstellung einer Keramik kennen. Forscheraufträge führten die Schüler und Schülerinnen in die Dauerausstellung zur Keramikkunst, in die Rüstkammer und zu den Keramikskulpturen im Schlosshof. Anhand gezielter Fragen galt es herauszufinden, wie die Keramikobjekte hergestellt wurden. Ob Platten-, Aufbau- oder Drehtechnik, das Museum Schloss Glücksburg kann auf zahlreiche Keramiken zurückgreifen. Das seit 1975 bestehende Internationale Keramiksymposium Römhild stellt die Grundlage für die Sammlung, in der sich Arbeiten großer Künstler und Künstlerinnen befinden, dar.
Doch wie wird man Keramiker oder Keramikerin? Was macht den Beruf so besonders? Diese und weitere Fragen wurden von einer erfahrenen Keramikerin in einem persönlichen Gespräch mit der Schulklasse beantwortet. Manuela Friedrich vom Töpferhof Gramann erzählte mit viel Leidenschaft und Herzblut, wie der Beruf des Töpfers – so die damalige Bezeichnung – sie immer noch erfüllt und glücklich macht.
Trotz Anstrengungen und aufgerissenen Händen liebt sie ihren vielseitigen und abwechslungsreichen Beruf. Für das Interview stand auch die Auszubildende Lara Rogall vom Töpferhof Gramann zur Verfügung, die durch verschiedene Praktika ihren Traumberuf gefunden hat.
Schnell wurde klar, dass ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick für den Beruf wichtig ist. Das erfuhren die Schüler und Schülerinnen beim praktischen Arbeiten in der Werkstatt des Töpferhofs, während sie eine Keramikschale in Aufbautechnik mit den eigenen Händen formten. Der Kreativität konnte hier freien Lauf gelassen werden. So entstanden Schalen in unterschiedlichen Größen, mit Verzierungen und verschiedenen Mustern. Auch ein Gemeinschaftsobjekt in Form von Keramikfliesen ist entstanden und wird in der Schule verewigt.
Nach dem Modellieren und Trocknen erfolgte der Schrühbrand. Dabei verlor der Ton zwischen 12-15 % an Volumen, was Einfluss auf die Größe der Schalen hatte. Hier zeigte sich, wie vielfältig der Beruf des Keramikers tatsächlich ist und was bei der Herstellung von Gebrauchskeramik alles beachtet werden muss.
Mitte Oktober 2024 wurden die Keramikschalen von den Jugendlichen selbst im Tauchbad glasiert sowie die Standflächen gesäubert. Zur Auswahl standen das für den Töpferhof typische Rot sowie weitere Farben. Nach dem Glasieren erfolgte der zweite und letzte Brand, der Glasurbrand, der einen wasserundurchsichtigen Scherben entstehen ließ.
Die fertig glasierten und gebrannten Keramikschalen wurden anschließend in der Abschlussveranstaltung am 12. November 2024 in Anwesenheit der Förderer und Kooperationspartner in der Aula der Herzog Bernhard-Schule präsentiert. Die Schüler und Schülerinnen stellten eigenständig das Projekt vor und teilten ihre Erfahrungen und Eindrücke beim Arbeiten mit Ton mit.
Das vom Museum Schloss Glücksburg initiierte Projekt „Scherben bringen Glück“ fand in Kooperation mit dem Förderverein der Herzog Bernhard-Schule, dem MuseumsNetzwerk Süd e.V. und dem Töpferhof Gramann in Römhild GmbH statt. Das Projekt wurde von der LKJ Thüringen über das Programm der „Kulturagent*innen“ gefördert.
15.11.2024
Internationaler Vorlesetag
„Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit.“
Astrid Lindgren unterstreicht mit diesem Zitat die Bedeutung des Lesens und Vorlesens als Türöffner zu Fantasie, Kreativität und Wissen, die für die Entwicklung von Kindern essenziell sind. Lindgren hat sich ihr Leben lang für die Förderung von kindlichem Lernen und Erleben durch Geschichten eingesetzt. Dieses Ziel verfolgten nun zum wiederholten Male auch acht engagierte Jugendliche unserer Schule, die am 15.11.24 mit großer Begeisterung in der AWO Kindertagesstätte “Charlottenheim” vorlasen.
In der intensiven Vorbereitung setzten sich Jonas, Jasmin, Leonie, Romy, Melissa, Miriam sowie Lina und Gina der Klasse 8 mit der Kunst des Vorlesens für die jüngsten Zuhörer auseinander. Sie lernten, wie man einfühlsam mit kleinen Kindern kommuniziert, die Stimme gezielt einsetzt, um eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen und dabei die Aufmerksamkeit der Kleinen spielerisch fesselt. Handpuppen und Kuscheltiere halfen, die Geschichten lebendig zu gestalten und sich der Lebenswelt der Kinder anzunähern. Darüber hinaus animierten die Schülerinnen und Schüler die Kinder zum Mitmachen, indem sie gemeinsam Zaubersprüche sprachen, ein „Gefühleglas“ mit bunten Pompons füllen ließen und die Kleinen durch Fragen aktiv in die Erzählungen einbezogen.
In den verschiedenen Gruppen lasen die Schüler und Schülerinnen altersgerechte Geschichten wie „Das kleine Häwas“, „Die kleine Eule fliegt zu den Sternen“, „Das Farbenmonster“ und „Schlaf schön, kleiner Igel“ vor. Die Auswahl der Geschichten ermöglichte auf kindgerechte Weise Zugang zu Themen wie Mut beim Spracherwerb, Umgang mit Gefühlen sowie Freundschaft. Zudem wurde auch die wichtige Botschaft vermittelt, dass wir mit dem, was wir können, einzigartig und genau richtig sind.
Fest steht, dass der Vorlesetag den großen und kleinen Kindern viel Freude bereitet hat und sie die Geschichten genießen konnten. In der kommenden Woche können die Themen der Bücher mithilfe der mitgelieferten Materialien, wie Ausmalbildern und kreativen Bastelangeboten, vertieft werden. So bietet sich auch die Gelegenheit, die Geschichten in den Gruppen nach zu besprechen und die behandelten Themen weiter zu erkunden.
19.11.2024
Pokalverteidigung gelungen! – Kreisfinale WK II & III weiblich – Basketball
Quelle: alle Fotos Schulförderverein
Am Dienstag, dem 19.11.2024, fand in Haubinda das Kreisfinale für die Schülerinnen der Wettkampfklasse II und III statt (WK II = Jahrgang 2008 und jünger; WK III = Jahrgang 2010 und jünger). Beim diesjährigen Turnier duellierten sich in der WK II als auch in der WK III die Schulen aus Haubinda, Heldburg und Römhild. Die Spielzeit betrug 2 x 8 Minuten. In unserer Mannschaft WK II waren Spielerinnen der Klasse 10 und in der WK III der Klassenstufe 7 und 8 vertreten.
WK II:
Das erste Spiel ging gleich gegen die gastgebende Schule und Mitfavoriten aus Haubinda. Nachdem wir mit einem 2 Punkte Korbwurf und einem Freiwurf mit 3:0 zurücklagen, konnten unsere Mädchen das Spiel noch drehen. Charlotte K. mit 4 Punkten und Romy G. mit einem Freiwurf stellten das Ergebnis auf 3:5. 5 Sekunden vor Spielende mussten die Mädels noch um den Sieg zittern, denn das Team aus Haubinda bekam noch zwei Freiwürfe zugesprochen. Von diesen beiden Freiwürfen konnte nur einer verwertet werden und somit jubelten unsere Mädels über ihren 4:5 Sieg.
Im zweiten Match gab es einen deutlicheren Sieg gegen die Regelschule aus Heldburg. Beim 12:3 erzielten Charlotte K. 10 Punkte und Amelie S. 2 Punkte. Nach dem zweiten Sieg war die Pokalverteidigung perfekt und man qualifizierte sich somit auch für das Schulamtsfinale am 22.1.2025 in Saalfeld.
Platzierungen:
- RS Römhild
- Haubinda
- RS Heldburg
WK III:
Beim jüngeren Jahrgang vertraten uns Mädchen aus den Klassen 7 und 8. Leider waren wir gegen unsere Gegnerinnen chancenlos, aber nehmen das Turnier als Ansporn für die nächsten Jahre.
Im ersten Match spielten unsere Mädchen gegen den späteren Turniersieger aus Heldburg und unterlagen mit 17:4 (2 Punkte: Fabienne H., 2 Punkte: Anjelie Z.). Im zweiten Spiel gelang uns leider kein Korberfolg und mussten uns mit 17:0 gegen die Mädchen aus Haubinda geschlagen geben.
Platzierungen:
- RS Heldburg
- Haubinda
- RS Römhild
25.11.2024
Vorlesewettbewerb Klassenstufe 6
Am 25. November fand der diesjährige schulinterne Vorlesewettbewerb der „Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereines des Deutschen Buchhandels“ statt. Drei mutige Schülerinnen stellten sich der Jury und präsentierten ihre Bücher. Sie fassten im ersten Teil des Wettbewerbes ihre Literatur kurz zusammen und lasen aus ihr einen Textausschnitt vor. Eine besondere Schwierigkeit stellte der zweite Teil des Wettbewerbs dar. In diesem mussten die Schülerinnen einen Textausschnitt aus einem ihnen unbekannten Werk ohne Vorbereitung vorlesen. Am Ende durften sich Alice Weingarten über den ersten Preis freuen. Lina Matthäi und Marie Volkmann belegten die Plätze zwei und drei.
Alice drücken wir ganz fest die Daumen für den Kreisausscheid.
26.11.2024
Starke Konkurrenz beim Kreisfinale der WK III im Basketball
Am Dienstag, dem 26.11.2024, fand in Haubinda das Kreisfinale für die Schüler der Wettkampfklasse III statt (WK III = Jahrgang 2010 und jünger). Beim diesjährigen Turnier kämpften die Schulen aus Haubinda, Heldburg, Hildburghausen (Gymnasium), Themar und Römhild um den Sieg. Die Spielzeit betrug 2 x 8 Minuten. In unserer Mannschaft waren Spieler der Klassenstufe 9,8 und 7 vertreten.
WK II:
Gleich im ersten von vier Spielen war unsere Mannschaft gegen den Mitfavoriten aus Haubinda gefordert. Nachdem die Spieler in der ersten Halbzeit noch keinen richtigen Spielrhythmus fanden, lag das Team schnell zurück. In der zweiten Hälfte gelang es durch drei sehenswerten Distanzwürfe von der 3 Punkte Linie und einen 2 Punkte Treffer an die gastgebende Mannschaft heranzukommen. Jedoch waren die Gegner an diesem Tag das cleverere Team und siegten am Ende mit 20:11.
Im zweiten Match gegen Themar musste die Mannschaft wiederum einem Rückstand hinterher rennen, konnte aber am Ende einen knappen Sieg verbuchen (5:4). Die beiden letzten Partien gingen dann relativ deutlich gegen Heldburg (13:1) und das Gymnasium aus Hildburghausen (14:2) verloren.
Der Kampf um den Turniersieg war dieses Jahr besonders spannend. Die beiden Schulen aus Haubinda und Heldburg spielten zur Mitte des Turniers unentschieden (11:11) und hatten anschließend noch jeweils ein Spiel zu bestreiten. Sie gewannen ihre Spiele und hatten somit beide 7 Punkte. Nun entschied die Korbdifferenz den Turniersieger mit +28 Körbe für Haubinda und +23 Körbe für Heldburg.
Platzierungen:
- Haubinda
- RS Heldburg
- Hildburghausen
- RS Römhild
- RS Themar
29.11.24
„Anne Frank“ Ein bewegendes Theaterstück
Die Klasse 8 besuchte heute eine besondere Inszenierung über das Leben von Anne Frank, basierend auf ihrem weltberühmten Tagebuch. Das Stück des Jungen Staatstheaters Meiningen gewährte intensive Einblicke in das Schicksal von Anne Frank und ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs. Präsentiert als fiktive Radiosendung von „Oranje FM“, wurde das Leben im Versteck auf eindrucksvolle Weise dargestellt. Eine durchsichtige Radiobox diente als einzige Kulisse und verkörperte sowohl die Enge des Hinterhauses als auch das Radio als Verbindung zur Außenwelt und Hoffnungsträger in dunklen Zeiten.
In dem 70-minütigen Stück, gespielt von Alina Gitt, wurden wichtige Passagen aus Anne Franks Tagebuch lebendig. Besonders eindrucksvoll waren Zitate von Anne Frank, die daran erinnerten, wie stark Annes Hoffnung und ihr Mut trotz der Gefahr waren:
„Ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod.“
Die Radiomoderatorin schilderte am Ende der Inszenierung eine Wunschvorstellung von Annes Zukunft – ein Gedanke, der danach mit Livegesang von Billie Eilishs „Everything I wanted“ einen emotionalen Höhepunkt fand und zum Nachdenken anregte.
Im anschließenden Nachgespräch mit dem Dramaturgen Henning und der Schauspielerin Alina ging es nicht nur um die historische Bedeutung der Geschichte, sondern auch um aktuelle Themen wie Diskriminierung und Ausgrenzung. Ein Experiment zeigte, wie schnell Ungerechtigkeit entstehen kann: Schüler wurden nach Augenfarbe unterschiedlich behandelt – eine willkürliche Entscheidung, die verdeutlichte, wie leicht Privilegien und Benachteiligungen geschaffen werden können.
Besonders nachdenklich machte die Frage: Wie würden Jugendliche heute reagieren? Würden sie sich gegen ein ungerechtes Regime wehren? Die Antworten waren von Zweifeln und Unsicherheit geprägt, was die Komplexität solcher Entscheidungen verdeutlicht.
Der Theaterbesuch bot nicht nur Einblicke in das Leben von Anne Frank, sondern forderte dazu auf, sich mit Fragen von Mut, Menschlichkeit und Verantwortung auseinanderzusetzen. Ein Erlebnis, das hoffentlich noch lange nachwirken wird und die Botschaft vermittelt: Wegsehen ist keine Option.